Gefahrgutübung in Sünching
Wir wurden von den Kameraden der Feuerwehr Sünching zu einer Gefahrgutübung, vorbereitet und geleitet vom Atemschutzbeauftragten Robert Ertl, eingeladen. Da unsere Feuerwehr nicht unbedingt auf Gefahrguteinsätze spezialisiert ist, uns aber solche Szenarien natürlich ebenso betreffen können, war dies eine sehr lehrreiche und interessante Übung. Zu Beginn wurde ein kleiner Theorieteil abgehalten, um jeden Teilnehmer auf den gleichen Stand zu bringen.
Anschließend wurde folgendes Übungszenario abgearbeitet: Einsatzstichwort THL 2 - VU mit PKW und LKW, alarmiert wurde die FF Sünching und die FF Aufhausen. Die FF Sünching war vorher jedoch in einem anderen Einsatz gebunden, wodurch die FF Aufhausen die ersteintreffende Wehr war.
Beim Eintreffen konnte der VU bestätigt werden. Zusätzlich lief vom Tankanhänger des LKW ein vorerst unbekannter Stoff aus. Ein Verletzter befand sich in unmittelbarer Nähe zum Stoff und war nicht ansprechbar. Ein weiterer Verletzter befand sich im PKW. Sofort wurde ein Atemschutztrupp zur Erkundung mit Gasmessgerät vorgeschickt. Rund um das Leck im Anhänger löste die Warnung der unteren Explosiongrenze aus, was ein weiteres Vorrücken zum Verletzten verhinderte. Der PKW-Fahrer konnte jedoch sofort aus dem Gefahrenbereich gerettet und an den Rettungsdienst übergeben werden. Als nächstes wurde der Gefahrenbereich mit Pylonen markiert um eine klare Abgrenzung zu schaffen. Inzwischen war auch die FF Sünching eingetroffen und übernahm die Einsatzleitung und das Stichwort wurde auf ABC erhöht. Der erste Atemschutztrupp konnte auch die Gefahrstoffnummer des austretenden Stoffes ausfindig machen. Es wurde bekannt, dass es sich um eine leicht entzündliche Flüssigkeit handelt. Um auch die Person im Explosionsbereich zu retten, wurden die Dämpfe mit Wasser niedergeschlagen. Die Person konnte dann im inzwischen von der FF Sünching eingerichteten Dekontaminationsplatz dekontaminiert werden.
Ein weiterer Atemschutztrupp aus Aufhausen wurde nun eingestezt, um zu prüfen, ob weitere Stoffe verladen wurden. Dabei stellten die Einsatzkräfte fest, dass auf der Ladefläche des LKW diverse Kanister mit Gefahrstoffen gelagert sind. Die Einsatzleitung ordnete den Einsatz von CSA-Anzügen der Stufe 3 an, wodurch sich unsere Einsatzkräfte aus dem Gefahrenbereich zurückziehen mussten. Die drei CSA-Trupps aus Sünching hatten die Aufträge das Leck im Anhänger zu schließen und die Gefahrstoffe aus LKW zu entladen.
Nachdem die Übung beendet war, gab es im Schulungsraum eine Nachbesprechung und eine Brotzeit.
Vielen Dank an die Kameraden aus Sünching für diese tolle Gemeinschaftsübung, die nicht nur für uns viel neues Wissen schaffte, sondern auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren verstärkt. Es ist beruhigend zu wissen, dass man sich im Einsatz auf den anderen verlassen und sich gut ergänzen kann.
Bericht: FF Aufhausen/M.St.